Choreographie – Choreografie
Das Wort Choreografie kommt aus dem Altgriechischen χορός „Tanz“ und γράφειν „schreiben“. Ursprünglich bezeichnete Choreografie die Notation der Bewegungen des Chores im Griechischen Drama. Noch um 1700 bedeutete Choreografie die schriftliche Fixierung der Tanzschritte. Allerdings wandelte sich die Bedeutung dieses Begriffes im Laufe der Zeit.
mehr über Choreografie
Heutzutage wird mit Choreografie die Komposition von Bewegung verstanden. Genauer gesagt ist damit die Auswahl von Bewegungen und Positionen gemeint, die einen inhaltlichen oder formalen Zusammenhang aufweisen und deren Ablauf sich wiederholen lässt. Dabei wird eine Choreografie als Kunstwerk angesehen. Eine Choreografie kann einen unterschiedlichen Umfang haben. Es kann ein Solotanz sein, ein Showtanz oder eine mehrstündige Inszenierung eines Tanztheaterstückes. Die schriftliche Aufzeichnung von Tanzbewegungen wird heutzutage als Tanznotation bezeichnet.
Grundsätzlich wird zwischen Choreografie als eine festgelegte tänzerische Komposition und der Improvisation als eine spontane Komposition unterschieden. Ein sehr relevantes Merkmal der Choreografie ist ihre Wiederholbarkeit. Damit ist gemeint, dass eine genaue Nachahmung des Vorigen möglich ist, da die Schrittfolge und die Auswahl der Bewegungen dieselben bleiben. Allerdings wird bezogen auf Tanz immer betont, dass auch eine ganz exakte Wiederholung eines Tanzes Unterschiede aufweist. Trotz diesen möglichen Verschiebungen ist aber ein choreografierter Tanz insofern wiederholbar, da seine Choreografie im Gedächtnis der Tänzer fixiert wurde. Dadurch wird Choreografie auch häufig auch memoriale Komposition genannt. In einer Choreografie werden verschiedene Parameter festgelegt und dann von den Tänzern im Gedächtnis festgehalten. Zu ihnen gehören unter anderem: Bewegungsabfolge und die dabei entstehende Raumschrift sowie Rhythmus der Bewegungen.
In dem zeitgenössischen Tanz gehören zu den grundlegenden Bestandteilen der Choreografie Improvisation und Aleatorik. Diese werden durch spontane Neukombination alter, bereits erlernter Bewegungsmuster realisiert. Die Grundlagen für die zeitgenössische Choreografie lieferte Rudolf von Laban in seinem Buch „Der Moderne Ausdruckstanz“, das 1948 erschien. In dem Werk wurde ein systematisiertes Spektrum an Bewegungsthemen für die freie Tanztechnik beschrieben. Die Tänzer erhalten nur Informationen und Strukturvorgaben, die sie individuell in Bewegung umsetzen. Dadurch werden bestehende Bewegungsmuster erweitert und neue Bewegungskombination gefunden und dann von den Choreografen festgelegt. Diese Art und Weise zu choreografieren, hat zur Folge, dass die Tänzer an dem Prozess aktiv beteiligt sind und auch zu Choreografen werden. Gleichzeitig wird den Choreografen die Ein-Personen-Autorschaft entzogen.
Zu den bekanntesten Choreografen zählen unter anderem: Martha Graham, Pina Bausch, Sascha Waltz, Ohad Naharin, Wim Vandekeybus, Akram Kahn, John Cranko, Tom Schilling, Doris Humphrey und José Limón.